First Post

Ich stand in Gedanken versunken auf der Terasse von Bruchtal. In meinen Gedanken war ich weit weg. In einem früheren Zeitalter, versunken in längst vergangene Erinnerungen. In meinen Händen hatte ich einen Weinkelch. Den ich dabei in den Händen drehte. Das kühle Metal des Kelches hatte sich in meinen Händen leicht erwärmt. Ab und zu nahm ich daraus einen Schluck des süßen und schweren, aber dennoch würzigen Weines. Der Wind strich sanft vom Gebirge runter ins Tal und liebkoste dabei das Gras und die Blätter der Bäume, die geheimnisvoll miteinander wisperten und raschelten. Wie als würden sie etwas aushecken oder miteinander tuscheln. Aber mich kümmerte es gerade wenig, ich war in Gedanken weit fort. Während der Wind mit meinen Haaren spielte und die Blumen und Bäume zum wanken brachte.

Es war ein langer und arbeitsreicher Tag für Elrond gewesen. Gefühlt eine Sitzung hatte die nächste gejagt und dann wollte Estel auch nicht so, wie er sollte. Sein Pflegesohn hatte etwas gegen die Völkerkunde-Stunden gehabt und so erst Erestor und dann ihn terrorisiert, bis er, der Begründer von Bruchtal dem jungen Menschen erlaubt hatte mit Elrohir und Elladan reiten zu gehen. Wobei er seinen Söhnen eingebläut hatte dem Kleinen ein paar Geschichten zu erzählen, vielleicht blieben so einige Brocken hängen und der Tag war kein komplett verlorener.
Der Dunkelhaarige trat auf die Terrasse, wo sein Blick auf Elerina fiel, die weltvergessen da stand und einen Kelch mit Wein in den Händen drehte. "Mae Govannen.", sprach er sie an und lehnte sich neben sie an die Brüstung.

Ich war so in Gedanken versunken das ich Herrn Elrond erst bemerkte als er mich ansprach. "Ein schöner Abend heute," stellte ich dann mit Blick auf die Bäume fest. "Wollt ihr auch etwas trinken? " fragte ich dann höflich. Ich lebte zwar schon sehr lange in Bruchtal dennoch begegnete ich Elrond immer freundlich und zu vorkommend. Ein Außenstehender hätte meinen können wir ständen uns nicht so nahe wie wir es eigentlich taten. Was wohl daran lag, das wir einander immer mit sehr viel Respekt und gegenseitiger Achtung begegneten.

"Da habt Ihr recht.", stimmte Elrond zu und drehte sich etwas zu Elerina um, so dass er sie ansehen konnte, aber dennoch gegen die Brüstung gelehnt da stand. "Ja, vielen Dank.", antwortete er ihr und lächelte ein wenig. "Wie war Euer Tag?", wollte er dann wissen und seufzte kaum hörbar auf, da er sich an die Verfehlungen seines Jüngsten erinnerte. Estel war in der letzten Zeit in eine kleine Trotzphase geraten und so war der Unterricht mit ihn ziemlich anstrengend.